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Contents
Technische Modulbeschreibung
- Images und Szenarien (Triebrepräsentanz) werden Sachvorstellungsrohdaten gebildet
- Triebspannungen werden weitergeleitet
Inhaltliche Modulbeschreibung
Aus neurosymbolischem Inhalt wird psychischer Inhalt. Der Informationsgehalt hat ab nun die Bedeutung/Struktur von aktivierten Erinnerungsspuren, die wir Sachvorstellungsrohdaten nennen. Diese repräsentieren mit den in E5 hinzukommenden Affektbeträgen die Triebe und weisen jeweils auf Triebquelle, Triebobjekt und Triebziel hin. Die Sachvorstellungen werden miteinander assoziiert nach den Kriterien des Primärvorgangs¹. Triebe sind weiterhin durch den sogenannten “Triebdualismus” ausgezeichnet, d. h. es gibt grundsätzlich zwei Arten von Trieben: Libidinöse und aggressive Triebe², die miteinander in Verbindung stehen.
Triebquelle, Triebziel, Triebobjekt
Triebquelle sind somatische (physiologische) Vorgänge, die den Trieb generieren (Die Triebquelle ist für jeden Trieb einzigartig, aber für die weitere Verarbeitung des Triebs unbedeutend). Triebziel ist die Befriedigung (Endziel der Befriedigung = Reduktion der Triebspannung an der Triebquelle durch Ausführen einer Handlung³, intermediäre Ziele der Befriedigung = Reduktion des Affektbetrags im Psychischen durch Ausführen einer Handlung und psychische Vorgänge), und das Triebobjekt ist dasjenige, über das der Trieb sein Ziel, die Befriedigung, erreicht⁴. Ziel und Objekt nennen wir Triebinhalt⁵. Der Triebinhalt der hier vorhandenen Sachvorstellung, ist unbewusst und archaisch, d. h., er umfasst in der Entwicklung früh erlebte Triebinhalte (z. B. an der Mutterbrust saugen). Dieser Inhalt verändert sich in den folgenden Modulen unter dem Einfluss von Triebmischung und Abwehrmechanismen.
Libidinöse und aggressive Triebe
Jedes körperliche und psychische Wirken ist von Anfang an dem Kräftespiel zwischen libidinösen und aggressiven Trieben unterworfen. Während libidinöse Triebe nach Synergie streben, d. h. nach allem, was Weiterentwicklung und Leben ermöglicht, streben aggressive Triebe nach Auflösung, Stillstand, Tod, Zersplitterung, Vernichtung. Für die Psyche bedeutet Stillstand den Tod. Solange noch eine Mindestmenge an libidinösen Trieben wirkt, sorgen diese für ein Streben nach Weiterentwicklung. Aus libidinösen und aggressiven Trieben entwickeln sich unterschiedliche Triebinhalte. Üblicherweise sind beide Triebqualitäten und mehrere Triebinhalte gleichzeitig aktiv. Triebinhalte der Selbsterhaltung (libidinös)
Beispiele sind:
- Essen
- Ausscheiden
- Schlafen
- Atmen
- Entspannen
- Arterhaltung/Fortpflanzung
- etc.
Triebinhalte der Aggression
Beispiele sind:
- Beschädigen
- Zerstören
- Vernichten
- Töten
¹ Im Primärvorgang hingegen können Widersprüche und Spannungen nebeneinander bestehen bleiben. Eine Bewertung von Inhalten durch Affektbeträge ist im Primärvorgang frei verschiebbar und nicht stabil an die Inhalte gebunden. Befriedigungsmöglichkeiten werden nicht aufgeschoben.
² Die von Freud 1920 eingeführte Dualität von Lebens- und Todestrieben verwenden wir hier nicht, da vor allem der Terminus “Todestrieb” sehr umstritten ist.
³ Verschiedene Möglichkeiten der Triebbefriedigung werden – bewusst – gelernt oder – unbewusst – gebildet.
⁴ “Das Ziel des Triebes ist allemal die Befriedigung, die nur durch Aufhebung des Reizzustandes an der Triebquelle erreicht werden kann. Aber wenn auch dies Endziel für jeden Trieb unveränderlich bleibt, so können doch verschiedene Wege zum gleichen Endziel führen, so dass sich mannigfache nähere oder intermediäre Ziele für einen Trieb ergeben können, die miteinander kombiniert oder gegeneinander ausgetauscht werden. … Das Objekt des Triebes ist dasjenige, an welchem oder durch welches der Trieb sein Ziel erreichen kann. Es ist das variabelste am Triebe, nicht ursprünglich mit ihm verknüpft, sondern ihm nur infolge seiner Eignung zur Ermöglichung der Befriedigung zugeordnet. … Es kann im Laufe der Lebensschicksale des Triebes beliebig oft gewechselt werden …. Eine besonders innige Bindung des Triebes an das Objekt wird als Fixierung desselben hervorgehoben. Sie vollzieht sich oft in sehr frühen Perioden der Triebentwicklung und macht der Beweglichkeit des Triebes ein Ende, indem sie der Lösung intensiv widerstrebt. Unter der Quelle des Triebes versteht man jenen somatischen Vorgang in einem Organ oder Körperteil, dessen Reiz im Seelenleben durch den Trieb repräsentiert ist. … Das Studium der Triebquellen gehört der Psychologie nicht mehr an; obwohl die Herkunft aus der somatischen Quelle das schlechtweg Entscheidende für den Trieb ist, wird er uns im Seelenleben doch nicht anders als durch seine Ziele bekannt. Die genauere Erkenntnis der Triebquellen ist für die Zwecke der psychologischen Forschung nicht durchwegs erforderlich. Manchmal ist der Rückschluss aus den Zielen des Triebes auf dessen Quellen gesichert.” (Freud, 1915c, S215f.) ⁵ Dies ist eine rein technische Definition, die für technische Zwecke nützlich ist.
Input
I2.2 from F02 – Neurosymbolization of needs