F21 – Conversion to secondary process for perception

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Technische Modulbeschreibung

  1. Konsumiert psychische Energie
  2. Psychische Energie moduliert die Funktionsfähigkeit
  3. An Sachvorstellungen werden Symbolvorstellungen gebunden (Wortvorstellungen sind ein typischer Fall der Symbolvorstellungen)
  4. Zeitliche Ordnung
  5. Räumliche Ordnung
  6. Hierarchische Ordnung
  7. Fixierung der Affektbeträge an die Sachvorstellungen (Beschreibung)
  8. Erkennung von fantasierten Inhalten (Handlungspläne)
  9. Markierung fantasierter (geplanter) Inhalte zwecks Trennung von nicht extern wahrgenommener Inhalten
  10. Die zuvor als parallel existierenden erlebten und erinnerten Affektbeträge werden in erlebte zusammengeführt


Inhaltliche Modulbeschreibung

In F8 bzw. F21 erfolgt die Zusammensetzung von Sach- und Wortvorstellungen. In den vorherigen Modulen bestanden psychische Inhalte nur aus Sachvorstellungen und/oder Affektbeträgen. Nun kommt eine mehr oder weniger passende Wortvorstellung dazu, die aus dem Speicher entnommen wird1. Der psychische Inhalt wird somit “benannt” und wird nun von dieser Benennung aus im Sekundärprozess2 weiterverarbeitet. Sachvorstellungen und Affektbeträge bleiben aber im Datenpaket.

1 Nach Freud ist eine Wortvorstellung die vernetzte Gesamtheit der Sinneseindrücke, die ein Wort der Sprache im Gehirn hinterlässt. Dazu gehören akustische, optische, mototische und andere sensorische Modalitäten. Eine Wortvorstellung wird beim Spracherwerb gebildet und adaptiert sich beständig und individuell im praktizierten Umgang mit einer Sprache. (vergl.: Freud 2001, Zur Auffassung der Aphasien, p.116ff)

2 Mit den Wortvorstellungen können Inhalte ab nun mitgeteilt werden, sie sind prinzipiell auch bewusstseinsfähig, beziehungsweise – wenn sie überbesetzt sind – bewusst. Logische Zusammenhänge können hergestellt werden und Widersprüche werden erkennbar und erzeugen Spannungen. Im Primärvorgang hingegen können diese nebeneinander bestehen bleiben. Wichtigste logische Konsequenzen im Sekundärvorgang:

  • Zeitliche Abfolge wird möglich – Vergangenes lässt sich von Gegenwärtigem trennen
  • Räumliche Dimension wird relevant – es können nicht zwei Dinge am selben Ort sein

Eine Bewertung von Inhalten durch Affektbeträge ist im Sekundärvorgang stabil an die Inhalte gebunden und ist nicht mehr – wie im Primärvorgang – frei verschiebbar. Die Vorstellungen sind stabil besetzt, d. h. der Affektbetrag ändert sich nicht mehr. Durch die Bindung der Affektbeträge werden Befriedigungsmöglichkeiten aufgeschoben, bevor die Affektbeträge später gesichert, realitätsadäquat und innerhalb von Plänen abgeführt werden und Lust als Affekt erzeugt werden kann. Durch die Triebhemmung kann über eine Abfuhrform nachgedacht werden, die in die Realität passt und langfristig am meisten Lust bringt. Imaginäres Probehandeln ist ebenfalls möglich. Die Funktionen, die sich daraus im Sekundärvorgang ergeben sind Denken, Aufmerksamkeit, Entscheidung, Urteilsvermögen und kontrollierte Handlung.

Input

I5.15 from F19 – Defense mechanisms for perception

Output